Monatsrückblick April 2014

Und wieder ist ein Monat vorbei. Zeit für einen kleinen Blick auf meinen Lesemonat.

Gelesen
Im April habe ich relativ viel gelesen, was auch an der Aktion 7 days 7 books von Melanie und Mandy lag, während der ich ganze vier Bücher gelesen habe.
Insgesamt waren es sieben Bücher:

Charlotte Lyne – Die zwölfte Nacht
Rebecca Gablé – Hiobs Brüder
Rebecca Gablé – Der König der purpurnen Stadt *TOP*
Stephen Lawhead – Der Sohn der grünen Insel
Julianne Lee – Vogelfrei
Diana Norman – Tochter der Insel *FLOP*
Ulrike Schweikert – Das Jahr der Verschwörer

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Diana Norman – Tochter der Insel

AutorDiana Norman
TitelTochter der Insel
OriginaltitelDaughter of Lîr
ÜbersetzerElfriede Fuchs
Seitenzahl583
Verlagdtv
ISBN978-3-423-20001-1
Bewertung

Inhalt
Anjou, 1142: Im Kloster Fontevrault wird ein irisches, etwa sechsjähriges Mädchen abgegeben, das fortan als Schwester Boniface im Kloster lebt und bald in der Hierarchie aufsteigt .
Als einige Jahre später eine Anfrage an den Papst ergeht, eine Äbtissin für das Kloster Kildare in Irland zu benennen, fällt die Wahl auf Boniface, die allerdings nichts mehr mit Irland verbindet.
In dem fremden Land angekommen ist wenig so, wie sie es sich vorgestellt hat, so dass sie bald versucht, Reformen umzusetzen. Als sie sich aber in Dinge einmischt, die sie nichts angehen, nimmt Dermot von Leinster, der Hochkönig, schreckliche Rache.

Meine Meinung
Schon lange habe ich keinen Roman mehr in der Hand gehabt, der sich so zäh lesen ließ wie dieser.
Dies lag weniger am Inhalt als an dem Schreibstil, möglicherweise in Kombination mit der Übersetzung. Statt neutral zu berichten, was passiert, werden die Geschehnisse interpretiert und erklärt, und das aus der Sichtweise des 20. Jahrhunderts. Immer mal wieder gibt es Informationsblöcke, in denen erklärt wird, wie denn das 12. Jahrhundert so war, statt es einfach zu zeigen. Hier werden auch Wörter genutzt, die ich nie erwartet hätte, wie „krass“ oder „Belegschaftsbesprechung“. Solche Wörter haben meiner Meinung nach in einem historischen Roman, der im Mittelalter spielt, absolut nichts zu suchen! Auch die Benennung einer Gruppe von Frauen als „Hexen“ passt meiner Meinung nach einfach nicht.
Der Satzbau ist nicht gerade einfach gehalten. Dabei sind es nicht nur verschachtelte Sätze, die ins Auge fallen, sondern auch gelegentlich fehlende Satzteile, die dazu geführt haben, dass ich einzelne Absätze mehrfach lesen musste.
Ein mäßiger Schreibstil wäre noch zu ertragen, wenn die Geschichte dann wenigstens noch spannend wäre.
Inhaltlich ist der Roman schon interessant: Einer Äbtissin wird etwas Schlimmes angetan, woraufhin sie sich gegen ihren Peiniger wendet und sich für die irische Unabhängigkeit einsetzt.
Leider hat mich die Umsetzung so gar nicht überzeugen können.
Zu Beginn war mir die Hauptfigur aufgrund ihrer Taten und Entscheidungen sehr unsympathisch, was sich dann später nur wenig gelegt hat. Sie wird nur oberflächlich beschrieben, Gedanken und Gefühle finden kaum Erwähnung. Und so kann ich auch die Liebesgeschichte, die zwar wenig Raum einnimmt, aber immer wieder unterschwellig erwähnt wird, nicht nachvollziehen. Die Gefühle müssen ja wirklich sehr stark sein, wenn der Mann immer wieder erwähnt wird, doch davon konnte ich im gesamten Roman wenig finden.
Auch die anderen Charaktere in diesem Roman bleiben oberflächlich beschrieben, nicht eine Person konnte ich mir so richtig vorstellen. Dabei gibt es sehr viele Personen, deren Namen zum Teil schwierig auszusprechen sind. Hier hätte ich mir ein Personenregister mit Angabe der Clanzugehörigkeit gewünscht, da ich doch gelegentlich damit durcheinander gekommen bin, wer zu welcher Gruppe gehört.
Die wirren politischen Verhältnisse Irlands und der Weg der Insel in die Abhängigkeit von England werden hier glaubwürdig dargestellt, auch wenn einige Beschreibungen schon durch den Erzählstil eine sehr subjektive Färbung erhalten.
Andere Dinge wie Scathags Schule konnte ich mir dagegen nur sehr schwer im mittelalterliche Irland vorstellen, zu modern und zu feministisch ist diese Einrichtung beschrieben.

Fazit
Leider konnte mich dieser Roman so gar nicht überzeugen. Zwar finde ich die Geschichte selbst gar nicht mal uninteressant, die Umsetzung ist aber sehr zäh. Schade, da wäre mehr drin gewesen.

Rebecca Gablé – Hiobs Brüder

AutorRebecca Gablé
TitelHiobs Brüder
SerieHelmsby Band 2
Seitenzahl909
VerlagBastei Lübbe
ISBN978-3-404-16069-3
Bewertung

Inhalt
England, 1147: Von Mönchen weggesperrt und von der Außenwelt abgeschnitten, leben sie auf einer Insel: Männer mit körperlichen und geistlichen Gebrechen, die von der Außenwelt nicht selten als besessen angesehen werden. Unter ihnen sind auch der Normanne Simon de Clare, der unter Fallsucht leidet, die zusammengewachsenen angelsächsischen Zwillinge Wulfric und Godric sowie Losian, ein normannischer Edelmann ohne Erinnerung an sein früheres Leben.
Als eine Sturmflut über die Insel hereinbricht und die Palisaden niederreißt, können die Überlebenden aufs Festland entkommen. Von nun an sind sie auf der Suche nach einem Ort, wo sie willkommen sind. Doch dies erweist sich als schwerer als gedacht, denn das Land ist vom Bürgerkrieg erschüttert…

Meine Meinung
Bisher ist es eher selten vorgekommen, dass ich in historischen Romanen über Menschen mit Behinderungen gelesen habe, und noch seltener, dass es sich bei diesen um die Hauptpersonen handelt. Umso spannender fand ich da den Beginn dieses Romans, bei dem gleich mehrere Männer, die durch ihre Andersartigkeit von der Gesellschaft ausgestoßen wurden, im Mittelpunkt stehen. Dabei sind sie alle unterschiedlich, selbst ein Psychopath und Mörder befindet sich in dieser Gruppe. Doch es dauert nicht allzu lange, bis klar wird, dass zwei Mitglieder dieser Gesellschaft besondere Beachtung finden und die anderen eher Nebenrollen spielen. Losians Gedächtnisverlust ist zwar zunächst ein zentrales Thema, gerät dann aber nach und nach in den Hintergrund, im gleichen Maße, in dem sein früheres Leben ihn einholt. Ebenso wird die Gemeinschaft immer unwichtiger, während sich das Leben der beiden Hauptpersonen normalisiert.
Wer schon andere historische Romane von Rebecca Gablé kennt, weiß, dass Politik dort eine nicht zu verachtende Rolle spielt. Und so ist dies auch hier der Fall. Eine Einführung in die Situation, in der sich England gerade befindet, erhält der Leser in dem Moment, in dem sich auch Losian von seinen Mitgefangenen über die Außenwelt aufklären lässt – ein geschickter Zug, da so die ersten Hintergrundinformationen recht kompakt übermittelt werden. Zusätzliche Informationen werden nach und nach geliefert, in kleinen Dosen, so dass der Informationsgehalt überschaubar bleibt und nicht überfordert. Dabei nimmt die Politik aber nie so viel Raum ein, wie es beispielsweise in Das zweite Königreich oder Das Lächeln der Fortuna der Fall ist. Die Anzahl an Personen bleibt verhältnismäßig klein und überschaubar, so dass das Register der historischen Personen zwar hilfreich, aber im Gegensatz zu anderen Romanen der Autorin nicht zwingend notwendig ist.
Ungewöhnlich ist die Liebesgeschichte, die sich schon ziemlich früh entwickelt und dann weitreichende Folgen hat. Diese Entwicklung hat mir ehrlich gesagt nicht ganz so gut gefallen, weil sie einfach recht weit hergeholt wirkt, schaut man sich die Umstände an. Zwar lässt sich die Einstellungen der Beteiligten durch das Erlebte erklären, ist aber trotzdem weit davon entfernt, normal zu sein und der Zeit zu entsprechen.
Ein mystisches Element gibt es auch hier, wobei nicht ganz klar wird, ob es sich tatsächlich um ein solches handelt oder es aber eine natürliche Erklärung gibt.
Bei dem Buch handelt es sich um eine indirekte Fortsetzung zu Das zweite Königreich. Es ist nicht notwendig, diesen Roman vorher gelesen zu haben, aber durchaus hilfreich, um einige Zusammenhänge, auch in Bezug auf diverse Verwandtschaftsgrade, besser nachvollziehen zu können.

Fazit
Wieder einmal ein sehr gut lesbarer Roman von Rebecca Gablé, der sich aber durch die Personenkonstellationen doch irgendwie von ihren anderen Romanen unterscheidet. Mir hat dieser Roman nicht ganz so gut gefallen wie die anderen Romane der Autorin, die ich bisher kenne, dafür war mir das mit der Liebesgeschichte im Mittelteil einfach zu viel. Trotzdem konnte er mich wieder sehr gut unterhalten.

7 days – 7 books – Fazit

7 days 7 books

Und schon ist das Osterspecial 7 days – 7 books vorbei.
Für mich war dies eine völlig neue Erfahrung, war ich doch das erste Mal dabei. Auch wenn ich bisher schon an anderen Lesemarathons teilgenommen habe, war diese Aktion etwas Besonderes. Nicht nur habe ich mir erstmals ein ganz bestimmtes Ziel gesetzt, auch die Besuche auf anderen Blogs gehörten dazu, auch wenn ich nicht ganz so oft dazu gekommen bin, wie ich es mir gewünscht hätte.

Ich hatte mich für Variante 2 der Aktion gemeldet und mir somit vorgenommen, in den acht Tagen vier Bücher zu lesen. Am Anfang sah dies ja auch ganz einfach aus, hatte ich doch am zweiten Tag gleich das dickste Buch der Aktion gelesen, alle anderen Bücher waren um mindestens hundert Seiten dünner. Es hätte ein Leichtes sein sollen, jeden Tag ein halbes Buch zu lesen.
Danach hatte ich aber keine Lust, ein weiteres Buch meiner Vorauswahl zu lesen, stattdessen habe ich mich für eins entschieden, das ebenfalls in Irland spielt. Leider war diese Entscheidung nicht gerade glücklich, da sich dieses Buch sehr zäh lesen ließ, so dass es am Ende ziemlich knapp wurde und ich jede freie Minute zum Lesen genutzt habe, um überhaupt noch eine Chance zu haben, die vier Bücher durchlesen zu können.

Für die Blogrunden hätte ich mir gerne mehr Zeit genommen, doch erst war es wegen der instabilen Verbindung bei meinen Eltern einfach nicht drin, und in der zweiten Hälfte der Aktion war ich so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich dafür eben kaum noch Zeit hatte.

Und so sind auch viele andere Dinge liegengeblieben, die Eintragungen in meine Leselisten, das Stöbern auf Blogs, die nicht an der Aktion teilgenommen haben, Forenbesuche, das Schreiben von Rezensionen etc.

Sehr schön fand ich den regen Austausch. Ich habe einige neue Blogs meinen Leselisten hinzugefügt, und vielleicht schaut ja auch der Eine oder Andere jetzt auch mal bei mir vorbei.
Interessant fand ich dagegen die Meinungen in Bezug auf die Dicke eines Buches. Es war mir zwar schon vorher bekannt, dass da die Meinungen stark auseinander gehen, hier ist es aber nochmal extrem aufgefallen.

Fazit:
Die Aktion hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich im Vorfeld niemals gedacht hätte, dass sie so zeitintensiv werden würde – was aber auch mit an meinen Büchern liegt, die dann doch nicht unbedingt dünn sind. Auch war der Besuch bei der Familie meines Freundes nicht unbedingt der geeignetste Zeitpunkt, da es hier immer sehr viel zu tun gibt, und gerade über Ostern hat man dann doch Anderes im Kopf.
Gerne würde ich ein weiteres Mal teilnehmen, dann aber wohl eher mit dünneren Büchern oder aber ohne Vorgabe.

Buch 1: Stephen Lawhead – Der Sohn der grünen Insel; 685 Seiten; 3,5/5 Sterne
Buch 2: Diana Norman – Tochter der Insel; 583 Seiten; 2/5 Sterne
Buch 3: Julianne Lee – Vogelfrei; 447 Seiten; 4,5/5 Sterne
Buch 4: Ulrike Schweikert – Das Jahr der Verschwörer; 351 Seiten; 4/5 Sterne
2066 Seiten, durchschnittlich 3,5 Sterne

Rezensionen werde ich dann die nächsten Tage nach und nach schreiben, wenn wieder Normalität eingekehrt ist.
Danke, dass ihr hier vorbeigeschaut habt! Und vielen Dank natürlich auch an Melli und Mandy für die Organisation!

7 days – 7 books – Tag 7&8

7 days 7 books

11:30 Uhr:
Tja, da wurde meine Planung doch ein wenig durcheinander gewürfelt. Erst waren wir Samstag Abend spontan beim Osterfeuer, dann haben wir Sonntag Nachmittag bei dem schönen Wetter einen ausgedehnten Osterspaziergang unternommen (oder anders gesagt: Wir waren Geocachen), und nach dem Abendbrot haben wir noch Gesellschaftsspiele gespielt. Alles in Allem war es ein sehr schöner Tag, nur für 7 days 7 books war es nicht gerade ideal…
Trotzdem habe ich es noch geschafft, vor dem Schlafengehen Buch 3, Tochter der Insel von Diana Norman, durchzulesen.

Inhaltlich wurde es eigentlich immer interessanter, der Stil, der doch sehr gewöhnungsbedürftig war, hat mir allerdings überhaupt nicht zugesagt. In einem historischen Roman, der im 12. Jahrhundert spielt, erwarte ich einfach keine Begriffe wie „krass“, „Masche“ als Synonym zu Trick oder „Belegschaftsversammlung“. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Schade eigentlich, die Geschichte hätte wirklich mehr hergegeben…

Heute habe ich dann mit Das Jahr der Verschwörer von Ulrike Schweikert begonnen, das erste Drittel ist gelesen.
Das Jahr der Verschwörer
Dabei handelt es sich um einen historischen Krimi, bei dem Jugendliche die Hauptpersonen sind. Jos, der als Knecht bei einem Salzsieder arbeitet, will herausfinden, warum sein Freund sterben musste und warum Bettelkinder aus der Stadt gebracht werden. Dabei helfen ihm die Magd Sara, das Bettelkind Anna und die Henkerstochter Rebecca.

17:45 Uhr:
Geschafft! Buch 4 ist abgeschlossen. Damit hatte ich schon fast nicht mehr gerechnet, aber Das Jahr der Verschwörer ließ sich sehr gut und schnell lesen. Allerdings verstehe ich nicht so recht, was der Titel mit dem Inhalt zu tun hat…