Umzug und Verlosung

Hallo ihr Lieben,

die Tage bin ich völlig mit dem Umzug beschäftigt und war auch die letzten Tage überhaupt nicht online. Dafür habe ich recht viel meiner Zeit in schwedischen Möbelhäusern und beim Streichen von Wänden verbracht. Die Auslosung für Das Reich des Teufelsfürsten verzögert sich um ein paar Tage, bis ich wieder ein wenig Ruhe habe. Ich hoffe, ihr verzeiht die Verzögerung!

Buchverlosung: Das Reich des Teufelsfürsten

Ich hatte ja schon vor ein paar Tagen angedeutet, dass ich diesen Monat an einer Leserunde zu Das Reich des Teufelsfürsten von Silvia Stolzenburg teilnehme. Diese findet bei leserunden.de statt.
Nun gab es aber Probleme beim Versand, es wurden zwei Bücher verschickt.
Dieses zusätzliche Exemplar dürfte ich behalten – doch zwei identische Bücher brauche ich wirklich nicht.
Aus diesem Grund würde ich es gerne verlosen!

Stolzenburg, Silvia - Das Reich des Teufelsfürsten

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Monatsrückblick August 2014

Jetzt ist der Sommer schon wieder vorbei. Die letzten Tage mit dem miesen Wetter hätten sich eigentlich wunderbar zum Lesen geeignet, wenn es nicht wichtigere Dinge gegeben hätte…
Denn wir haben endlich, nach monatelanger Suche, eine Wohnung gefunden! Der Umzug steht Ende September an, bis dahin müssen wir noch ganz viele Möbel kaufen und aufbauen, die Wände streichen und was sonst noch alles so anliegt. Deshalb war mein Lesemonat nicht ganz so erfolgreich, wie ich es zu Beginn erhofft hatte. Aber natürlich ärgere ich mich nicht, lieber ein paar Monate zurückstecken und dafür endlich Platz haben – vielleicht auch für das eine oder andere Bücherregal?

Gelesen
Gelesen habe ich im August nur drei Bücher, die mir dafür richtig gut gefallen haben.

Ulf Schiewe – Die Comtessa
Rebecca Gablé – Die Hüter der Rose
Rebecca Gablé – Das Spiel der Könige

Rezensionen folgen demnächst, dazu bin ich einfach noch nicht gekommen.
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Wo kommt denn die Kartoffel her? – über Anachronismen in historischen Romanen

Vor ein paar Monaten habe ich mich mit meinem Vater über Anachronismen in Romanen unterhalten, über Dinge, die es zu dem Zeitpunkt, zu dem der Roman spielt, am jeweiligen Handlungsort nachweislich noch nicht in der Form gegeben hat.
Ich war der Meinung, dass nicht jeder Anachronismus gleichwertig negativ gesehen werden darf. Eine Kartoffel im Mittelalterroman beispielsweise stört mich mehr als eine Baumart, die erst ein Jahrhundert später in diesem Land heimisch geworden ist, und Gegenstände, die für die Handlung wichtig sind, finde ich schlimmer als solche, die eigentlich nur beiläufig erwähnt werden. Über die Kartoffel ärgere ich mich regelrecht, schließlich gehört das meiner Meinung nach zur Allgemeinbildung, dass sie aus Amerika stammt und somit allerfrühestens Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa gekommen sein kann – dass es dann noch einmal ein paar Jahrhunderte gedauert hat, bis sie auch auf dem Speiseplan stand, kommt dann noch dazu. Wann aber nun bestimmte Pflanzensorten sich wie innerhalb Europas verbreitet haben ist dagegen Spezialwissen.
Mein Vater dagegen meinte, dass sich der Autor bei jedem einzelnen Gegenstand sicher sein sollte, ob er denn wirklich zu dieser Zeit schon existiert hat, und im Zweifelsfall sollte man lieber darauf verzichten, ihn zu erwähnen.

Manche Anachronismen kommen auch häufiger vor, wie beispielsweise die Kutsche. Zwar hatten die Römer schon etwas Ähnliches entwickelt, doch ist die Erfindung in Vergessenheit geraten. Erst gegen Ende des Mittelalters wurde sie neu erfunden. In nicht wenigen Romanen, die früher spielen, kommt aber eine Kutsche vor, nicht selten spielt sie für die Handlung eine wichtige Rolle, weil die Kutsche überfallen wird, dort ungestört geredet werden kann, in ihr Rollen getauscht werden und so weiter.
Ebenfalls häufiger bin ich schon über Falkenhauben gestolpert, diese kleinen Lederkäppchen, die den Greifvögeln bei der Beizjagd über den Kopf gezogen werden. Diese sind erst mit Kaiser Friedrich II. nach Europa gekommen, vorher gab es sie nur im Orient. Zwar werden diese Hauben in den Romanen meist nur beiläufig erwähnt und sind für die Handlung nicht wichtig, dennoch stolpere ich jedes Mal darüber, seit ich durch einen anderen Roman darauf aufmerksam geworden bin.
Und dann gibt es ja auch noch Dinge, die es früher schon gab, die man aber nicht mit dem heutigen Begriff benannt hat. Im engeren Sinne bezeichnet Tee einen Aufguss mit Bestandteilen der Teepflanze, die erst im 17. Jahrhundert in Europa bekannt geworden ist, doch der Begriff wird heute auch für andere heiße Aufgüsse verwendet. Mich stört dieser Begriff in Mittelalterromanen eher weniger, denn wenn jedes Wort gestrichen würde, das es damals nicht gegeben haben kann, wären die Romane wohl wesentlich anstrengender zu lesen.

Was denkt ihr? Stört ihr euch überhaupt an Anachronismen? Und wenn ihr über welche stolpert, ärgert ihr euch darüber oder lest ihr einfach weiter? Welche sind euch schon begegnet?

Andrea Schacht – Das Werk der Teufelin

AutorAndrea Schacht
TitelDas Werk der Teufelin
SerieBegine Almut Band 2
Seitenzahl383
VerlagBlanvalet
ISBN978-3-764-50157-0
Bewertung

Inhalt
Köln, 1376: Als der Kirchturm von Sankt Kunibert brennt und die Glocke einen Domherrn erschlägt, lauscht Pater Ivo dessen letzten Worten: Sucht die Teufelin bei den Beginen! Am Eigelstein!
Neben dem Domherrn wird ein kunstvoll verzierter, blutiger Dolch gefunden. Wurde er womöglich verletzt, bevor er von der Glocke erschlagen wurde? Und was haben die Beginen mit der Sache zu tun?
Am Eigelstein selbst hat sich viel getan. Eine Begine, die einige Zeit ihre Familie besucht hat, benimmt sich seit ihrer Rückkehr merkwürdig, zusätzlich haben sich innerhalb eines Tages drei Neuzugänge bei den Beginen eingefunden. Ist eine von ihnen die erwähnte Teufelin?
Almut Bossart und Pater Ivo begeben sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten…

Meine Meinung
Dieser zweite Band der Reihe um die Begine Almut Bossart spielt nur wenige Monate nach den Ereignissen des ersten Bandes. Wenig hat sich verändert, noch immer ist Almut recht vorlaut, was sie gelegentlich in Schwierigkeiten geraten lässt, dabei aber klug, so dass sie Zusammenhänge schnell erkennt. Ihre Art zu beten, ist sehr unterhaltsam, mit „Mist, Maria“ leitet sie häufig ihre Gebete ein, was überwiegend humorvoll wirkt, für einige Leser aber auch respektlos erscheinen mag. Zudem wirft sie gerne mit Bibelzitaten um sich. In diesem Band handelt es sich um Sprüche aus dem Buch Jesus Sirach, die sie auf alle möglichen Situationen bezieht. Mir wurde dies ein wenig zu oft eingesetzt, so viele Zitate kann man sich doch kaum merken, noch dazu in so kurzer Zeit, schließlich hat sie das Buch gerade erst das erste Mal gelesen.
Besonders auffällig ist, dass in diesem Band ziemlich viele Dinge geschehen, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, tatsächlich aber alle irgendwie im Zusammenhang zueinander stehen. Dazu kommt, dass auch der Zufall bei der Lösung des Falls eine sehr große Rolle spielt. Mehr als ein Mal spielt er bei der Auflösung mit hinein und bringt Almut auf die richtige Spur. Beides ist an sich in Romanen nichts Besonderes, doch zusammen genommen war mir das ein wenig viel, so dass die Glaubwürdigkeit stark darunter leidet. Dennoch ist es spannend, den Ermittlungen zu folgen und zusammen mit Almut herauszufinden, wer denn nun tatsächlich die angesprochene Teufelin sein könnte, auch wenn ich schon recht früh eine Ahnung hatte.
Spielte der historische Hintergrund im ersten Band der Reihe noch eine eher untergeordnete Rolle, nimmt er hier an Wichtigkeit zu. Der Schöffenstreit ist noch immer im Gange und Söldner treiben sich vor der Stadt herum, die Bedrohung für die Bürger der Stadt ist immer mal wieder spürbar. Doch auch der Alltag wird wieder ansprechend und bildhaft beschrieben, gelegentlich erhält man auch einen Einblick in den Dombau, der in vielen Romanen von Andrea Schacht eine Rolle spielt.
Wenig ansprechend fand ich eine gewaltsame Szene gegen Ende des Buches. Für mich war sie absolut unnötig, insbesondere, da die betroffene Person dies einfach so wegzustecken scheint und diese Tat somit scheinbar keinerlei Auswirkungen hat. Eine Gewaltdarstellung nur zum Selbstzweck muss nicht sein.

Fazit
Durch die großen Zufälle hat mir dieser Roman weniger gut gefallen als der erste Band. Dennoch konnte er mich ein paar Stunden unterhalten, und durch den spritzigen Schreibstil ist keine Langeweile aufgekommen. Ich hoffe jedoch, dass die Reihe mit den folgenden Bänden wieder besser wird.