Ricarda Jordan – Die Geisel des Löwen

AutorRicarda Jordan
TitelDie Geisel des Löwen
Seitenzahl623
VerlagBastei Lübbe
ISBN978-3-404-16825-5
Bewertung

Inhalt
Kap Arkona, 1163: Vor der Insel Rujana wurde ein Schiff der Tempelritter gekapert. Zwei Überlebende sollen dem Gott Svantevit geopfert werden. Doch die dreizehnjährige Ranin Amra verhilft dem jungen Magnus, dem Neffen des dänischen Königs, zur Flucht. Ihr Einsatz ist allerdings nicht unbemerkt geblieben und hat schlimme Folgen für das Mädchen.
Fünf Jahre später: Wieder ist Magnus nach Rujana unterwegs, diesmal im Heer Heinrichs des Löwen. Das Ziel des Herzogs ist es, das Heiligtum auf Arkona zu zerstören und die Slawen zu christianisieren. All die Jahre hat Magnus Amra nicht vergessen können. Wird er sie nun wiedersehen?

Meine Meinung
Wer schon einmal auf Rügen war, wird bestimmt auch dem Kap Arkona einen Besuch abgestattet und auch davon gehört haben, dass hier früher mal ein Heiligtum der Ranen stand, das dem slavischen Gott Svantevit gewidmet war. Auch ich habe so ein wenig über die Geschichte der Insel erfahren.
Als ich also einige Monate später über diesen Roman gestolpert bin, musste ich ihn auch unbedingt lesen. Mich hat besonders interessiert, wie Ricarda Jordan sich das Heiligtum und die Verehrung des Gottes vorstellt und die Zerstörung des Tempels schildert.
Diese Schilderungen empfand ich als sehr interessant und in sich stimmig, sie nehmen allerdings nur einen kleinen Teil der Handlung ein, denn schon bald verlagert sich die Handlung an den Hof Heinrichs des Löwen. Während mir das Hofleben in seiner Darstellung ebenfalls glaubwürdig erschien, waren es gerade Amras Stellung und ihre Erlebnisse, mit denen ich so meine Schwierigkeiten hatte.
Sie ist die Tochter eines jüdischen Kaufmanns mit seiner slawischen Haushälterin. Er bekennt sich zwar nicht zu ihr, hat ihr aber viel Wissen vermittelt, so kann sie mehrere Sprachen sprechen und auch lesen und schreiben, auch ist sie sehr schlau und durchschaut die Tricks der Priester innerhalb kürzester Zeit. Zudem zieht sie mit ihren roten Haaren und grünen Augen die Aufmerksamkeit der Männer auch sich, selbst im Alter von dreizehn Jahren. Trotz ihrer Bildung ist sie schrecklich naiv, nicht nur zu Beginn, sondern auch noch Jahre später.
Wie aber gerät eine junge Frau, die offiziell nur die Tochter einer Haushälterin ist, an den Hof Heinrichs des Löwen, und noch dazu nicht als Magd, sondern als hochgestellte Geisel? Dieser Weg war mir dann doch etwas weit hergeholt. Und dass Amra, die ja so hübsch ist, es über die Jahre schafft, unberührt zu bleiben, erstaunt dann noch mehr. Hier wurde eine Heldin geschaffen, die alles kann, durch ihre Naivität aber immer wieder in Schwierigkeiten oder unglückliche Situationen gerät.
Magnus ist dann der passende Partner für sie, denn schon von Beginn an wird deutlich, dass er ihre große Liebe sein wird, obwohl sie doch nur ein paar Worte miteinander wechseln. Er ist natürlich ebenfalls gutaussehend, mit blonden Haaren und blauen Augen, dabei aber wesentlich weniger naiv, nachdem er erkennen musste, wie knapp er dem Tod entronnen ist. Als Ritter ohne Land ist er darauf angewiesen, bei seinen Herren im guten Licht dazustehen, und so entsteht hier genügend Konfliktpotential, um die Geschichte immer wieder voranzutreiben.
Auch andere Charaktere sind sehr stereotyp beschrieben, sei es nun der geldgierige, machtbesessene ranische Priester Muris, der gütige jüdische Kaufmann Baruch oder die verzogene Königstochter Mathilde, die klar in ihren Rollen als Freund oder Feind festgelegt sind.
Die Handlung selbst ist meist überwiegend spannend, wenn auch, wie bereits angesprochen, nicht immer glaubwürdig. Hier stand wohl eher die Liebesgeschichte im Zentrum, auch wenn der historische Hintergrund mir recht gut recherchiert erscheint und auch nicht uninteressant ist. Ich habe den Roman so innerhalb kurzer Zeit durchgelesen, einerseits angezogen von der doch recht spannenden Geschichte, andererseits aber auch wenig begeistert von den beschriebenen Abenteuern, die Amra hier erlebt.
In einem Nachwort geht die Autorin auch noch einmal auf die historischen Tatsachen und die Quellenllage ein, auf die Situation der Ranen, die Christianisierung der Slawen, aber auch auf Heinrich den Löwen selbst. Weiteres Zusatzmaterial ist nicht vorhanden, dabei wäre eine Karte der Gebiete um Vitt und Arkona zur damaligen Zeit schon sehr interessant gewesen.
Sprachlich ist der Roman wenig auffällig, der flüssige Schreibstil ermöglicht es, den Roman zügig zu lesen. Einige wenige slawische Namen sind gewöhnungsbedürftig und leicht zu verwechseln, dies geht jedoch weniger zu Lasten der Autorin.

Fazit
Wer hier mehr über die Ranen und die Geschichte Rügens lernen möchte, wird hier wahrscheinlich enttäuscht werden, weil dies doch eher kurz kommt. Wer sich dagegen von einer spannenden Liebesgeschichte unterhalten lassen und nebenbei ein wenig Hintergrundwissen über diese Zeit aufnehmen möchte, der ist mit diesem Buch sicher gut bedient.

Montagsfrage: Gewalt in Büchern?

Lange Zeit habe ich wenig von mir hören lassen, etwa einen Monat lang war hier ziemlich Funkstille, obwohl ich doch eigentlich immer mal wieder etwas schreiben wollte.
Da kommt mir die heutige Montagsfrage von Buchfresserchen Svenja ganz recht, um mal wieder Leben auf den Blog zu bringen.

Montagsfrage von Buchfresserchen

Die Frage heute lautet:

Wie kommst du mit Gewalt in Büchern zurecht? Magst du blutige Szenen oder lehnst du sie ab?

Bei historischen Romanen bleibt es nicht aus, dass die verschiedenen Formen von Gewalt beschrieben werden. Ob auf dem Schlachtfeld selbst oder nach dem Ende einer Belagerung, wenn die Sieger eine Stadt überfluten, oder ob die jugendliche Protagonistin Opfer einer Gewalttat wird, in vielen Romanen sind Beschreibungen dieser Art zu finden.

Ob ich die beschriebenen Szenen mag oder sie ablehne kommt ganz auf die jeweilige Art der Darstellung an.
Wenn Bernard Cornwell einer bestimmten Schlacht einen ganzen Roman widmet und dann eben hier ein Arm abgehackt und dort Hirnmasse verspritzt wird, finde ich das jetzt nicht zu extrem, denn bei Romanen dieser Art weiß ich in der Regel schon im Vorfeld, dass mich so etwas erwarten könnte. Auch dass es da schon mal zur beiläufigen Beschreibung von Gewalt an Frauen und Kindern kommt, gehört da schon in gewissem Maße dazu, denn es ist nun einmal dazu gekommen.

Was mich viel mehr stört sind unnötige Gewaltakte, die eben wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, die so wirken, als ob sie nachträglich hinzugefügt wurden, um die Spannung nochmal hoch zu treiben und die Hauptperson unnötig leiden zu lassen.
So kann man in nicht wenigen Romanen lesen, wie die weibliche Hauptperson vergewaltigt wird. In manchen Romanen markiert diese Gewalttat einen wichtigen Punkt in der Handlung, oder diese Szene wird nur angedeutet, in anderen wiederum scheint die Frau dagegen so taff zu sein, dass sie die bildlich beschriebene Tat einfach so wegsteckt.
Ich lehne Vergewaltigungsszenen nicht grundsätzlich ab, es muss aber begründet sein, warum eine solche Szene den Weg ins Buch gefunden hat.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass es immer auf das jeweilige Buch ankommt. Bei einigen weiß ich, was mich erwartet, und da rechne ich auch mit einiger eher unpersönlicher Gewalt, bei anderen dagegen wird es dann doch sehr persönlich, und da kommt es darauf an, wie eine solche Szene in die Handlung eingebettet ist, ob sie mich abstößt oder eben nicht.
Ohne die Darstellung oder zumindest die Erwähnung von Gewalt werden aber die wenigsten historischen Romane auskommen, so dass man hier immer davon ausgehen muss, gewissen Elementen zu begegnen.

Wie steht ihr zur Darstellung von Gewalt in Romanen?

Peter Prange – Die Principessa

AutorPeter Prange
TitelDie Principessa
Seitenzahl499
VerlagKnaur
ISBN978-3-426-63923-8
Bewertung

Inhalt
Rom, 1623: Clarissa Whetenham, eine junge Katholikin, befindet sich kurz vor ihrer geplanten Hochzeit auf einer Bildungsreise durch Europa. In Rom kommt sie bei ihrer Cousine Olimpia Pamphili unter, obwohl ihr als Engländerin der Besuch der Ewigen Stadt eigentlich verboten ist.
Durch eine Begegnung mit dem englischen Botschafter ist ihr eine Rückkehr in die Heimat verwehrt, was ihr nur Recht ist, denn so hofft sie, die arrangierte Heirat doch noch abwenden zu können.
Schon bald trifft die junge Frau, die von allen nur Principessa genannt wird, auf zwei faszinierende junge Männer und begnadete Künstler, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Lorenzo Bernini und Francesco Castelli…

Meine Meinung
In diesem ersten Band der ursprünglichen Weltenbauer-Trilogie nimmt sich Peter Prange der Architektur und Bildhauerei zur Zeit des Barocks an. Im Mittelpunkt steht hier der Streit zwischen den bekannten Künstlern Lorenzo Bernini und Francesco Castelli, der besser unter dem Namen Francesco Borromini bekannt ist. Als Bindeglied zwischen den beiden Männern dient mit Clarissa Whetenham ein fiktiver Charakter, jedoch passt sie hier sehr gut ins Bild.
Sämtliche Charaktere, ob nun fiktiv oder historisch, werden sehr gut dargestellt. Nicht wenige von ihnen machen eine Wandlung durch, die glaubwürdig beschrieben ist. Auch Stereotype findet man hier nicht.
Dabei ist Clarissa zunächst eine leicht naive junge Adelige, die künstlerisch interessiert ist und über eine ausgezeichnete Bildung verfügt. Im Lauf der Jahre reift sie heran, ihre Einstellungen ändern sich, doch bleibt sie weitestgehend sympathisch, ihre Entscheidungen nachvollziehbar, auch wenn sie mir manches Mal nicht gefallen haben.
Dagegen konnte ich mich so manches Mal über Lorenzo Bernini aufregen. Der Künstler ist extrem von sich selbst eingenommen und zögert auch nicht davor zurück, den Ruhm einzuheimsen, der eigentlich anderen gebührt. Dennoch hat er auch seine positiven, liebenswerten Seiten, die erklären, weshalb die Freundschaft zwischen ihm und Clarissa Bestand hat.
Auch Francesco Borromini ist kein einfacher Charakter, er ist aufbrausend und in sich gekehrt, seine Kunst sehr speziell, weshalb er viel Kritik einstecken muss. Von seinen Visionen lässt er sich jedoch nicht abbringen.
Die Personenkonstellation lässt vermuten, dass hier auch die Liebe eine große Rolle spielt. Dies ist jedoch eher eingeschränkt der Fall, einen romantischen Liebesroman sollte man hier nicht erwarten.
Vielmehr werden hier wohl überwiegend die Leser angesprochen, die künstlerisch und architektonisch interessiert sind und möglicherweise auch schon einige der angesprochenen Gebäude in Rom besucht haben. Wer sich dafür aber weniger begeistern kann, könnte sich hier möglicherweise langweilen, weil die Arbeit der Künstler sehr ausführlich beschrieben wird und dabei auch diverse Fachbegriffe verwendet werden.
Den Mächtigen Roms wird ebenfalls viel Aufmerksamkeit gewidmet, sind es doch die Päpste, die die Künstler fördern oder aber vernichten können. Doch nicht jeder Papst nutzt seine Macht für edle Zwecke, viel zu häufig spielt auch Eitelkeit und Einfluss eine große Rolle.
Auffallend ist, dass der Roman nahezu ausschließlich in Rom spielt. Clarissa verlässt die Stadt zwar hin und wieder, doch werden diese Zeiten, meist mehrere Monate oder sogar Jahre, dann einfach übersprungen. Wie es der jungen Frau in dieser Zeit ergangen ist und was die anderen Charaktere in der Zwischenzeit erlebt haben, wird dann nur kurz angerissen. So werden recht ereignislose Monate problemlos übersprungen, gerne hätte ich aber an mancher Stelle mehr erfahren. Dies hätte aber wohl den Rahmen des Romans gesprengt.
Der Schreibstil hat mir dagegen nicht ganz so gut gefallen, er ist sehr förmlich und gestelzt. Dies wird dadurch verstärkt, dass die Charaktere sich untereinander siezen, was mir schon ein wenig merkwürdig vorgekommen ist, denn im deutschen Sprachgebrauch war diese Anrede zu dieser Zeit noch nicht üblich. Da ich aber nicht weiß, wie es in der italienischen Sprache aussah, habe ich es einfach so hingenommen und mich nach einiger Zeit auch daran gewöhnt.
Zusätzlich ist das Buch noch mit einer Karte Roms sowie einer Erklärung über die Zeitabläufe, wie sie heute bekannt sind, ausgestattet.

Fazit
Dafür, dass ich keine allzu hohen Erwartungen an diesen Roman hatte, bin ich positiv überrascht worden. Auch wenn ich wenig von Architektur verstehe und mir so einige Beschreibungen nicht gerade bildlich vorstellen konnte, hat mich der Roman schon nach wenigen Seiten fesseln können.

Ulf Schiewe – Die Hure Babylon

AutorUlf Schiewe
TitelDie Hure Babylon
SerieMontalban Band 4
Seitenzahl576
VerlagDroemer
ISBN978-3-426-19930-5
Bewertung

Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler zu Die Comtessa!

Inhalt
Narbona, 1147: Die Vizegräfin Ermengarda und Arnaut könnten eigentlich zufrieden mit ihrem Leben sein, wäre da nicht die Scheinehe, die eine legitimierte Verbindung zwischen den beiden verhindert.
Als die Kirche zu einem Kreuzzug aufruft und Ermengarda kurz darauf eine Fehlgeburt erleidet, sieht Arnaut dies als einen Wink des Himmels, für seinen Ehebruch Buße zu tun, indem er sich dem Heer anschließt.
Aber Arnaut reist nicht allein, auch einige der Gefährten, die ihm schon zuvor auf seinen Abenteuern beigestanden haben, begleiten ihn auf diese Reise. Doch selbst die schlimmsten Erzählungen seines Großvaters haben ihn nicht auf das vorbereiten können, was ihm bevorsteht…

Meine Meinung
Bei diesem Roman handelt es sich um den vierten Band über die fiktive Familie Montalban. Während es nur wenige Querverweise zu Der Bastard von Tolosa gibt, besteht eine direkte Verbindung zu Die Comtessa, denn viele der Hauptpersonen aus dem zweiten Band treten auch hier wieder auf. Auch wenn der vorliegende dritte Band eine unabhängige Geschichte erzählt, die man ohne Vorkenntnisse verstehen kann, so hilft es doch sehr, wenn man die Charaktere durch den zweiten Band bereits genauer kennt, denn eine detaillierte Einführung erfolgt nicht.
Arnaut, die Hauptperson des Romans, ist nicht der typische Held. Schon alleine der Grund für die Teilnahme am Kreuzzug ist aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen. Und auch wenn er während der Reise gen Osten die eine oder andere Heldentat erledigt und dadurch die Aufmerksamkeit mancher Befehlshaber auf sich lenkt, so ist er doch ein schwieriger Charakter.
Er wird begleitet von Jori, einem ehemaligen Straßenjungen, der sich in den letzten Jahren ordentlich gemausert hat, seinem besten Freund Severin und dem Mönch Fraire Aimar, der als Chronist den Zug begleitet. Zusätzlich nehmen auch einige weibliche Charaktere wichtige Rollen in diesem Roman ein, nämlich eine Marketenderin, eine Prostituierte sowie eine junge Kämpferin, die mit dem Schwert sehr gut umzugehen weiß.
Während ich mir die meisten Charaktere gut auf dem Kreuzzug vorstellen konnte, hatte ich mit der Amazone Constansa so meine Probleme, in meinen Augen passt sie hier nicht hin. Dass es durch sie auch zu bestimmten Problemen kommt, kann man sich vielleicht vorstellen.
Auch die eine oder andere historische Person hat hier einen größeren Auftritt. Insbesondere Alienor, die Herzogin von Aquitanien und Königin Frankreichs, nimmt eine wichtige Rolle ein, die einem aber auch schon in anderen Romanen über ihre Person begegnet sein könnte.
Der Kreuzzug wird in diesem Roman keinesfalls glorifiziert, die schlechte, ja geradezu miserable Organisation und die nicht vorhandene Führung, die Streitereien und Fehleinschätzungen werden gnadenlos beschrieben, und besonders die Probleme, die durch den Tross und insbesondere die adeligen Frauen, die über den gesamten Weg mitgeschleppt werden, haben mich das eine oder andere Mal schon fragen lassen, ob denn die Menschen damals keine Vorstellung davon hatten, auf was sie sich dort einlassen würden. Denn daran, dass Ulf Schiewe hier gründlich recherchiert hat und nichts übertreibt oder beschönigt, habe ich keine Zweifel. Kampfbeschreibungen kommen auch immer mal wieder vor, so dass dem Leser wenig erspart wird, dies wird jedoch nicht übertrieben.
Und so sollte man nicht unbedingt erwarten, dass alle Teilnehmer diesen Krieg unbeschadet überstehen. So hatte ich das Ende nicht erwartet, aber insgesamt ist es doch sehr stimmig.
Neben der Schilderung des Kreuzzugs gibt es zu jedem Abschnittsbeginn ein Kapitel, in dem in der Ich-Perspektive aus Ermengardas Sicht beschrieben wird, was in der Heimat, in Narbonne geschieht und was für Informationen die Vizegräfin erreichen. Einerseits haben mich diese Abschnitte beim Lesen ein wenig gestört, schließlich wollte ich wissen, wie es mit Arnaut und seinen Freunden weiter geht, andererseits bekommt der Leser die eine oder andere nützliche Information dadurch mitgeteilt.
Die Sprache ist überwiegend passend gewählt und lässt sich flüssig lesen. Einzig diverse Wörter aus der okzitanischen Sprache, die immer wieder in den Text eingestreut werden, fallen störend auf.
Ergänzt wird der Roman durch Karten, auf denen die Route des Kreuzzugs eingezeichnet ist, ein Glossar, ein Personenregister sowie ein Nachwort zum historischen Kontext, so dass hier kaum Wünsche offen bleiben.

Fazit
Ein lesenswerter Roman über den Zweiten Kreuzzug, der ohne romantische Verklärung daher kommt. Als Abschluss der Tetralogie über die Familie Montalban ist dieser Roman unbedingt lesenswert, zumindest aber sollte man den direkten Vorgänger gelesen haben, um die Ausgangssituation besser verstehen zu können.

Jahresrückblick 2015

Schon vor gut einer Woche hatte ich den Rückblick auf mein Lesejahr 2015 angekündigt, nun wird es aber langsam Zeit, dass ich euch daran teilhaben lasse.

Gelesen
Im Jahr 2015 habe ich ganze 56 Bücher gelesen, von denen man 46 dem Genre der historischen Romane zuordnen kann. Die übrigen zehn Bücher, die ich hier auf dem Blog nicht weiter erfasse und auch nicht in meiner Bewertungsstatistik beachte, gehören zu den Genres Thriller und Romantik/Romantic Suspense.
Insgesamt sind 33353 gelesene Seiten zusammen gekommen, was einem Tagesdurchschnitt von 91,38 Seiten entspricht – nicht schlecht, wenn auch weit unter meinem Schnitt von 2013. Dies liegt aber auch an einer dicken Leseflaute im Herbst, während der mich kaum ein Buch so fesseln konnte, dass ich drangeblieben bin.
Aus der Flaute konnten mich hauptsächlich die Re-Reads führen. Zusammen mit denen während der letzten Monate der entsprechenden Re-Read-Challenge habe ich so elf Bücher gelesen, die ich bereits kannte
Im Schnitt hatten die 56 gelesenen Bücher etwa 580 Seiten. Durch die Wälzerchallenge sind viele dicke Bücher zusammen gekommen, doch die Bücher aus den anderen Genres, die meist eher dünn bis sehr dünn waren, haben den Schnitt wieder deutlich nach unten gezogen.

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