Beate Maly – Das Sündenbuch

AutorBeate Maly
TitelDas Sündenbuch
SerieDas Sündenbuch Band 1
Seitenzahl481
VerlagUllstein
ISBN978-3-548-28464-4
Bewertung

Inhalt
Heidelberg, 1618: Dem Gelehrten Marek wird ein Buch in Geheimschrift mit dazugehörendem Medaillon angeboten, auf denen ein Fluch liegen soll, an den er aber nicht glaubt.
Doch der Besitz dieser Gegenstände ist tatsächlich gefährlich, denn jemand ist bereit, für sie zu töten. Und so sendet er die Gegenstände nichts ahnend an seine Tochter Jana in Prag, wo die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken immer weiter zunehmen.
Jana, die nach den Wünschen ihres Onkels dessen Stiefsohn Tomek heiraten soll, ist nun sehr daran interessiert, das Geheimnis zu lüften, das das Buch umgibt, denn sie vermutet darin den Grund dafür, dass ihr Vater sterben musste. Zusammen mit dem Arzt und Wissenschaftler Conrad macht sie sich auf die Reise, um zwei weitere Teile des Schriftstücks zu finden…

Meine Meinung
Als ich die ersten Seiten gelesen habe, habe ich einen sehr spannenden Verschwörungsroman erwartet.
Doch schon als Jana als Hauptperson eingeführt wird, wird sehr viel Spannung aus der Geschichte genommen, weil viel über den Konflikt zwischen den Anhängern der verschiedenen Konfessionen beschrieben wird. Dies hätte meiner Meinung nach wesentlich kürzer gefasst werden können, denn für den Verlauf des Romans spielen diese kaum eine Rolle, und viele der eingeführten Personen tauchen gar nicht mehr weiter auf.
Erst nachdem die beiden Hauptpersonen die Stadt verlassen haben fand ich das Buch wieder spannender, auch wenn sich schon bald die Charaktereigenschaften der beiden noch stärker zeigen sollten. Während Jana mitfühlend und hilfreich ist, sich dabei aber nicht unterkriegen und sich nichts sagen lässt, ist Pfeiffer sehr arrogant und herablassend zu Jana und auch später zu anderen Personen, als Wissenschaftler sieht er sich über den anderen.
Während das Geheimnis um das Schriftstück schon sehr interessant war fand ich es übertrieben, noch ein zweites merkwürdiges Pergament einzufügen, insbesondere, da dessen Entstehungsgeschichte mir Pfeiffer auch nicht sympathischer macht. Das eine, wichtige Buch hätte auch gereicht.
Tomeks Motivation, Jana so lange zu verfolgen, kann ich eigentlich nicht nachvollziehen. Der Schaden für seinen Ruf kann so groß nicht gewesen sein, außerdem hätte er wohl in seiner Heimat selbst genügend zu tun gehabt, wodurch sein Privatleben uninteressant geworden wäre.
Mit dem Ende des Romans werden zwar die meisten offenen Fragen geklärt, doch könnte hier durchaus noch eine Fortsetzung anschließen. So ganz befriedigt hat mich das Ende aber nicht.

Ergänzung: Tatsächlich wird die Geschichte in Der Fluch des Sündenbuchs fortgesetzt.

Fazit
Ein Verschwörungsroman, den ich recht spannend fand, der mich aber nicht überzeugen konnte. Hier wäre weniger möglicherweise mehr gewesen.

Vielen Dank an den Ullstein-Verlag und Vorablesen für das Rezensionsexemplar!

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