Autor | Andrea Schacht |
Titel | Das Werk der Teufelin |
Serie | Begine Almut Band 2 |
Seitenzahl | 383 |
Verlag | Blanvalet |
ISBN | 978-3-764-50157-0 |
Bewertung |
Inhalt
Köln, 1376: Als der Kirchturm von Sankt Kunibert brennt und die Glocke einen Domherrn erschlägt, lauscht Pater Ivo dessen letzten Worten: Sucht die Teufelin bei den Beginen! Am Eigelstein!
Neben dem Domherrn wird ein kunstvoll verzierter, blutiger Dolch gefunden. Wurde er womöglich verletzt, bevor er von der Glocke erschlagen wurde? Und was haben die Beginen mit der Sache zu tun?
Am Eigelstein selbst hat sich viel getan. Eine Begine, die einige Zeit ihre Familie besucht hat, benimmt sich seit ihrer Rückkehr merkwürdig, zusätzlich haben sich innerhalb eines Tages drei Neuzugänge bei den Beginen eingefunden. Ist eine von ihnen die erwähnte Teufelin?
Almut Bossart und Pater Ivo begeben sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten…
Meine Meinung
Dieser zweite Band der Reihe um die Begine Almut Bossart spielt nur wenige Monate nach den Ereignissen des ersten Bandes. Wenig hat sich verändert, noch immer ist Almut recht vorlaut, was sie gelegentlich in Schwierigkeiten geraten lässt, dabei aber klug, so dass sie Zusammenhänge schnell erkennt. Ihre Art zu beten, ist sehr unterhaltsam, mit „Mist, Maria“ leitet sie häufig ihre Gebete ein, was überwiegend humorvoll wirkt, für einige Leser aber auch respektlos erscheinen mag. Zudem wirft sie gerne mit Bibelzitaten um sich. In diesem Band handelt es sich um Sprüche aus dem Buch Jesus Sirach, die sie auf alle möglichen Situationen bezieht. Mir wurde dies ein wenig zu oft eingesetzt, so viele Zitate kann man sich doch kaum merken, noch dazu in so kurzer Zeit, schließlich hat sie das Buch gerade erst das erste Mal gelesen.
Besonders auffällig ist, dass in diesem Band ziemlich viele Dinge geschehen, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, tatsächlich aber alle irgendwie im Zusammenhang zueinander stehen. Dazu kommt, dass auch der Zufall bei der Lösung des Falls eine sehr große Rolle spielt. Mehr als ein Mal spielt er bei der Auflösung mit hinein und bringt Almut auf die richtige Spur. Beides ist an sich in Romanen nichts Besonderes, doch zusammen genommen war mir das ein wenig viel, so dass die Glaubwürdigkeit stark darunter leidet. Dennoch ist es spannend, den Ermittlungen zu folgen und zusammen mit Almut herauszufinden, wer denn nun tatsächlich die angesprochene Teufelin sein könnte, auch wenn ich schon recht früh eine Ahnung hatte.
Spielte der historische Hintergrund im ersten Band der Reihe noch eine eher untergeordnete Rolle, nimmt er hier an Wichtigkeit zu. Der Schöffenstreit ist noch immer im Gange und Söldner treiben sich vor der Stadt herum, die Bedrohung für die Bürger der Stadt ist immer mal wieder spürbar. Doch auch der Alltag wird wieder ansprechend und bildhaft beschrieben, gelegentlich erhält man auch einen Einblick in den Dombau, der in vielen Romanen von Andrea Schacht eine Rolle spielt.
Wenig ansprechend fand ich eine gewaltsame Szene gegen Ende des Buches. Für mich war sie absolut unnötig, insbesondere, da die betroffene Person dies einfach so wegzustecken scheint und diese Tat somit scheinbar keinerlei Auswirkungen hat. Eine Gewaltdarstellung nur zum Selbstzweck muss nicht sein.
Fazit
Durch die großen Zufälle hat mir dieser Roman weniger gut gefallen als der erste Band. Dennoch konnte er mich ein paar Stunden unterhalten, und durch den spritzigen Schreibstil ist keine Langeweile aufgekommen. Ich hoffe jedoch, dass die Reihe mit den folgenden Bänden wieder besser wird.